Berlin, November 1986 / London, Juni 2006 / Oberhausen, Februar 2008
Es war 1986, als ich das erste Mal in die geteilte Stadt reiste. Wir waren mit der Band eingeladen zum ÑTreffen junger Liedermacherì, Erich war damals auch schon mit dabei, wenn auch an der Geige statt am Bass und unter anderem Band-Label.
Es war bereits d‰mmrig, als wir nach langer Wartezeit und zerm¸rbenden Passkontrollen bei Helmstedt die Grenze zur DDR ¸berquerten. Es war beklemmend auf der Transitstrecke durch die Nacht zu fahren, ich f¸hlte mich beobachtet, nackt, ausgeliefert und war froh, als wir in West-Berlin ankamen.
Berlin war eine lebendige Stadt, Musik lag in der Luft, die neue deutsche Welle war noch nicht ganz vorbei, es roch nach Ideal und den Rainbirds. In den Hansa Studios hatten K¸nstler wie Bowie, Einst¸rzende Neubauten, Marillion und viele mehr einige der besten Alben der Rock- und Popmusik aufgenommen.
Wir wohnten in einem kleinen Hotel am Ku-Damm, gef¸llt mit Musikern aus der ganzen Republik, die jede Nacht alles daran setzten, dass alle anderen Bewohner ebenso wenig Schlaf bekamen wie sie selbst.
Zwei Dinge sind mir jedoch in besonderer Erinnerung geblieben:
Zun‰chst die Speisekarte im Cafe Paris, bei deren Lekt¸re mir klar wurde, dass es in Berlin keine Sperrstunde gab, als ich entdeckte, dass ich das Haus-¸bliche Fr¸hst¸ck in Form einer Kanne Kaffee und zweier Gauloises ohne Filter, ohne das Lokal zu verlassen, nach meinem abendlichen Kneipenbesuch einnehmen konnte.
Zum anderen die Fahrten mit der U-Bahn von West nach West mittels Unterquerung des Ost-Sektors. Der Bezirk Mitte gehˆrte zum Ostteil der Stadt und grenzte im Norden, Westen und S¸den an West-Berlin. Die U-Bahn Linien U6 und U8 fuhren mit Schrittgeschwindigkeit durch die schwach beleuchteten, gesperrten Geisterbahnhˆfe auf Ost-Gebiet. Dieses Gef¸hl war f¸r mich um einiges bedr¸ckender als der Blick ¸ber die Mauer, der Dank zahlreicher Aussichtsplattformen eine so surreale Mischung aus Kino und Disneyland darstellte, dass sich die Tragweite der Teilung dieser Stadt und des Landes mir hier nicht erschloss.
Dennoch war es die Mauer, die mich 20 Jahre sp‰ter zu dem Text ÑBerlin 86ì inspirierte. Die Frage wer vielleicht damals auf der anderen Seite der Mauer lebte, und was passiert w‰re, h‰tte es diese un¸berwindliche Grenze damals nicht gegeben. Wen h‰tte man getroffen? Was ist aus ihm oder ihr geworden, sind die Fragen, die sich fernab der ehemals geteilten Stadt Jahre sp‰ter in London stellen, als ich die Menschen beobachte die an mir vorbeiziehen und mir vorstelle welche Geschichten sie mit sich tragen.
Danke an J¸rgen Reetz f¸r die historischen Fotos von Berlin.
Berlin '86
i. Ghost train stations
Ghost train stations
Yellow and grey
Solitary tubes
The twilight of the underground
Shadows dancing
At the walls
In the pale light you sense a moving
And you know they are out there
Bumpy autobahn
A whiff of rain
Still outside there`re yellow lights
Refracted in the pane
Feels like someone`s hiding
Out there in the dark
Watching every move I make
A hunting shark
1986, streets of Berlin
Everything but real
Coaches taking folks
To observation decks
Gawping at the watchtowers
Just across the square
Neon lights and pulsing streets
Right under my window
And I know that on the other side
There`re no writings at the wall
1986, streets of Berlin
Everything but real
Oh, so real
ii. The same moon
Blind buildings
With dead eyes
Faced against the wall
There must be someone out there
On the other side
Watching the same moon as I do
Watching the same moon
Born with faith and innocence
We were perfect when we started
Betrayled teanage confidence
The first time broken hearted
You step outside into the night
For a walk around the block
Tonight you`re feeling all alone
As you walk along the wall
And you look up to the moon
Watching the same moon
iii. London eye
Sipping coffee at the riverside
Watching London eye
The old maid still feeds the doves
As the sun sets in the sky
City lights are sparkling in the water
Dancing on the waves
A cold breeth from the river
Makes me shiver in the dawn
And the folks still walk the promenade
I didn`t count the crowd
There`s a chance that you were one of them
And I wonder what would be
Demo Aufnahme Februar 2008
(Flash Player erforderlich)
Dies ist ein typisches Bespiel, wie Taschakor Songs entstehen. Manche ergeben sich beim Proben, andere wiederum entstehen von vorn bis hinten gemeinsam mit dem Text, quasi "im Labor" . Letztere nehme ich gerne zu Hause als Demo mit Drumcomputer, Bass, ein paar Gitarren und Gesang grob auf, damit die anderen Bandmitglieder eine Vorstellung davon haben in welche Richtung es geht. Eine solche Demo Aufnahme findet Ihr hier von Berlin'86. Seid gespannt wie sich der Song in Zukunft mit der Band entwickelt.
Technik
Die Drums kommen aus dem Rechner (Rhythm Rascal), die Gitarren wurden mit einem Behringer V-Amp 2 aufgenommen. Der Bass ging direkt ins Pult.
Recording Sessions, Februar 2008
Hier ist die aktuelle Version, ein Videozusammenschnitt der Aufnahmen zu Berlin: